“Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,
dass er tun kann, was er will,
sondern, dass er nicht tun muss,
was er nicht will.”

Jean-Jacques Rousseau

 

Ist die Form des Ausschlussverfahrens ein guter Weg zur Freiheit?
Für viele Menschen ist es leichter zu sagen, was sie nicht wollen, als das, was sie wollen. Vorausgesetzt, das eigene Wollen ist nicht hauptsächlich auf Erfüllung hedonistischer Wünsche ausgerichtet. Es benötigt schon ein gewisses Maß an Freiheit als Vorbedingung, um herausfinden zu können, was dem eigenen tieferliegenden Willen entspricht. Seinen Willen in Übereinstimmung mit der Entfaltung seines eigenen Potentials zu bringen, hebt das Wollen auf eine ausgereifte Stufe.
Wer nicht in Besitz seiner eigenen Lebenszeit, seiner eigenen Kraft oder seiner eigenen Entscheidungsfähigkeit ist, kann schnell eine Empfindung von Fremdbestimmtheit erfahren. Ein eigenmächtiges Leben zu führen, erfordert aber die Auswirkungen seiner Handlungen eigenverantwortlich tragen zu können und bedeutet nicht selten auch Verzicht zugunsten etwas Übergeordnetem. Vor allem anderen aber vermittelt es eine Empfindung von Lebendigkeit und Intensität.
Freiheit auf Kosten anderer hat den eigenen Verlust von Freiheit und persönlicher Reife zur Folge, da dieses Verhalten zu Verstrickung durch Polarisierung führt, was letztendlich beiden Parteien schaden wird. Oft genug ist es nur eine Frage der Zeit.